Cytomegalie-Virus (CMV) | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Bronchial-Lavage
PCR
Biopsie
PCR
Trockenblut
PCR
Stuhl
5 g
PCR
Urin
10 ml
PCR
Liquor
1 ml
PCR
Serum
1 ml
CLIA
Liquor
ELISA
CMV-IgG-Avidität
Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes
Serum
1 ml
ELFA
Serum
1 ml
BLOT
Serum
1 ml
CLIA
Serum
1 ml
BLOT

Cytomegalie-Virus (CMV)

Allgemeines

Cytomegalievirus (Riesenzellvirus) gehört zu der Familie der Herpes viridiae und ist ein DNA-Virus. Das Virus ist weltweit verbreitet, etwa 90% der Bevölkerung in der BRD sind durchseucht. Bei Gesunden verläuft die Infektion nach einer Inkubationszeit von 20-30 Tagen meist ohne klinische Symptome. Risikogruppe: Immunsuppressiv behandelte Patienten, AIDS-, Transplantations- oder Malignom-Patienten, Hämodialysepatienten; es kann zu einer Reaktivierung bzw. schwerer generalisierter Infektion mit interstitieller Pneumonie, Encephalitis, Lymphknotenschwellung und Fieber mit letalem Ausgang führen.
Die Ausscheidung des Virus erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum und den Urogenitaltrakt (Urin). Zu erwähnen ist auch der Befall der Mesangialzellen bei Nierentransplantierten mit konsekutiver Transplantatabstoßung. Bei Pflegepersonal ist die Bestimmung des Antikörperstatus zu empfehlen.
Schwangerschaft: Mit der diaplazentaren Übertragung, welche während der ganzen Schwangerschaft möglich ist (Primärinfektion häufig im 1.-2. Trimenon, im 3. Trimenon seltener), gehört das Cytomegalievirus zu den am häufigsten intrauterin auf den Föten übertragenen Erregern, es kommt in 10% der Fälle zu teilweise schweren Mißbildungen.
Kongenitale hämatogen intrauterin erworbene Infektion des Feten: primäre Infektion der seronegativen Mutter kurz vor oder während der Schwangerschaft, oder Reaktivierung einer vor der Schwangerschaft erworbenen mütterlichen Infektion. Nahezu 100% der gebärfähigen Frauen sind seropositiv, ca. 1% der Neugeborenen können intrauterin infiziert werden. Von den infizierten Neugeborenen sind 90% bei Geburt gesund. Kommt es nicht zum Abort, haben ca. 5% der Neugeborenen leichte, sich rückbildende Symptome, 5% entwickeln schwere bleibende ZNS-Symptome. Bei einigen intrauterin infizierten Neugeborenen, die nach der Geburt gesund erscheinen, können sich Spätschäden entwickeln (Gehörschäden, Entwicklungsstörungen, geistige Retardierung). Pathologisches Sonogramm im 2.-3. Trimenon mit Polyhydramnie, Aszites, Hepatosplenomegalie oder Mikrocephalie lassen ein Zytomegalie-Infektion stark vermuten.
Perinatal erworbene Infektion des Feten: Infektion bei Passage durch den infizierten Geburtskanal oder durch virushaltige Muttermilch. Die Infektion verläuft im allgemeinen asymptomatisch. Schwere klinische Erscheinungen können auch nach nicht-CMV-freien Austauschtransfusionen bei Frühgeburten entstehen. Im Zusammenhang mit einer Infektion stehen hohe IgG-Antikörpertiter, IgM-Antikörper können noch fehlen. Ein Nachweis von CMV im Urin ist zu empfehlen. CMV-verdächtige Neugeborene sollten von anderen Schwangeren isoliert werden.