Hepatitis E-Virus | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Stuhl
5 g
RTPCR
Hepatitis E - IgG
Screening test
Serum
1 ml
ELISA
Hepatitis E - IgM
Screening test
Serum
1 ml
ELISA
Hepatitis E IgG WB
Confirmation test
Serum
1 ml
BLOT
Hepatitis E IgM WB
Confirmation test
Serum
1 ml
BLOT

Hepatitis E-Virus

Allgemeines

Das HEV-Virus ist endemisch in Zentral- und Südostasien, in Ost-, Nord- und Westafrika, im mittleren Osten und in Südamerika (meist HEV-Genotypen 1 und 2). In Europa findet sich mehr HEV-Genotyp 3 und 4. Meist geschieht eine Infektion während einer Reise in die Endemiegebieteogie oder besteht enger Kontakt zu erkrankten Personen. Die Übertragung von Hepatitis E erfolgt fäkal-oral: Das Virus wird über den Stuhl von infizierten Personen ausgeschieden und über kontaminiertes Trinkwasser und Lebensmittel (u.a. durch Verzehr von ungenügend erhitzem Schweinefleisch) übertragen. Eine Ansteckung durch Geschlechtsverkehr ist bisher nicht bekannt. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten; eine perinatale Übertragung von der Mutter auf das Kind ist möglich. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis acht Wochen, im Durchschnitt dauert sie 25-30 Tage. Infizierte scheiden das Hepatitis E-Virus mit dem Stuhl aus und gelten als infektiös.
Klinische Bilder: Die Symptome einer Hepatitis-E-Infektion sind sehr unspezifisch und ähneln jenen einer Hepatitis-A-Infektion. Neben allgemeinen Krankheitszeichen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie Müdigkeit können auch Oberbauch-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Ikterus, Hellfärbung des Stuhls und Dunkelfärbung des Urins auftreten. Es gibt auch Infektionen, die ohne Symptome verlaufen und häufig unentdeckt bleiben. Bei Kindern verläuft dies meist subklinisch. Die Verläufe sind meist selbstlimitierend mit Ausheilung mit Ausnahme von fulminanten Verläufen.
Die Prognose ist bei Schwangeren deutlich schlechter (u.a. durch Entwicklung einer Gestose), chronische Verläufe sind nicht bekannt.
Serologische Diagnostik: nur bei 80-90% der HEV-Erkrankungen finden sich positive Antikörpernachweise. Meist gelingt der Nachweis erst in der 2.-4. Erkrankungswoche. IgM Anti-HEV-Titer fallen schnell nach Ausheilung ab, IgG Anti-HEV-Titer persistieren lang (über 10 Jahre) und sind Indikator für eine bestehende Immunität gegenüber Reinfektionen. Zusätzlich belegt ein HEV-RNA-Nachweis eine akute Infektion sowie die potentielle Infektiosität und ist eine wesentliche Information in der Einleitung oder Beendigung von Hygienemaßnahmen.