Babesia | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Zecke
PCR

Babesia

Allgemeines

Babesien sind intraerythrozytäre durch Zecken übertragene Parasiten, die einen ähnlichen Lebenszyklus wie Malaria-Plasmodien aufweisen. In Europa sind etwa 30 Fälle von humaner vorwiegend durch Babesia divergens verursachter Babesiosis bei meist splenektomierten oder immunsupprimierten Patienten mit häufig schweren Verlaufsformen und einer Mortalität von mehr als 50% dokumentiert worden. In den USA insbesondere in den südlichen Neuenglandstaaten wird die humane Babesiosis vorwiegend durch Babesia microti verursacht. Das Reservoir für Ba. microti sind im Gegensatz zu Ba. divergens Kleinsäuger insbesondere Mäuse. Seit 1968 sind in Nordamerika mehr als 450 Erkrankungen an Babesiosis dokumentiert worden, wobei die meisten Infektionen bei immunkompetenten Patienten im Alter von über 50 Jahre mit intakter Milz vorkamen. Die Übertragung erfolgt in den USA durch Ixodes-Zecken, die ebenfalls für die Übertragung von Lyme-Borrelien und granulozytotropen Ehrlichien verantwortlich sind. Eine Übertragung durch Bluttransfusionen sowie transplazentär und perinatal ist ebenfalls möglich.
Klinische Symptome: Die Erkrankung beginnt etwa 1 Woche nach dem Zeckenstich mit malariaähnlichen Symptomen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Myalgien und Fieber. Sie kann sowohl selbstlimitierend und symptomarm wie eine Grippe, jedoch vor allem bei älteren Personen auch schwerwiegend mit einer Letalität von etwa 10% mit hämolytischer Anämie sowie Nieren- und Kreislaufversagen verlaufen.
Die Diagnose wird mittels Blutausstrich oder dickem Tropfen gestellt. Häufig werden Babesien mit Malaria-Plasmodien verwechselt. Bei hoher Parasitämie bilden Babesien intraerythrozytär sogenannte Parasitentetraden ("Malteserkreuze"), Pigmentablagerungen in den Erythrozyten, wie dies bei Malaria-Infektionen beobachtet werden kann, fehlen. Ab der zweiten Krankheitswoche kann die Diagnose zusätzlich durch Antikörpernachweis (Immunfluoreszenz) oder PCR Methoden bestätigt werden.