Chronic Fatique Syndrom | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Chronic Fatique Syndrom

Allgemeines

Hauptmerkmal des chronischen Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom ist länger als sechs Monate andauernde Müdigkeit bzw. Schwächegefühl. Ein wissenschaftlich überzeugendes pathogenetisches Konzept konnte für dieses Syndrom bislang jedoch nicht gefunden werden. Hypothesen zur Krankheitsentstehung werden in drei Gruppen unterteilt: infektiologische, immunologische und psychiatrische Ansätze. Ein überzeugender Zusammenhang zwischen CFS und chronischen Virusinfektionen gibt es zur Zeit nicht. Als klinisches Vorgehen wird deshalb eine Basisdiagnostik empfohlen, um zeitweise ähnlich verlaufende Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, chronische bakterielle Infekte, Parasiten, endokrine Störungen, chronische psychische Erkrankungen oder eine HIV-Infektion auszuschließen.

Differentialdiagnose CFS:

maligne Tumoren

Autoimmunerkrankungen

Kollagenosen, systemische Vaskulitiden, Sarkoidose, Antiphospholipidsyndrom;

hämatologische Grunderkrankungen

lokalisierte oder systemische Infektionen

Okkulte Abszesse, Endokarditis, Osteomyelitis, Borreliose, Tuberkulose. Pilzinfektionen: Aspergillose, Candidiasis, Cryptokokkose. Parasitäre Erkrankungen: Toxoplasmose, Amöbiasis, Lambliasis, Helminthiasis, HIV-bedingte Krankheitsbilder;

primär psychiatrisch

Psychose, Schizophrenie u.a.;

neuromuskulär

Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, entzündliche oder metabolische Myopathien;

endokrin

Hypothyreose, Hypoparathyreoidismus, Addisonsche Erkrankung, Cushing Syndrom, Diabetes mellitus und metabolisches Syndrom;

Allergenbelastung

z.B. durch Schimmelpilze;

Stoffwechsel- und Elektrolytveränderungen

absolute oder funktionelle Hypovitaminose [Vitamin-D-Mangel], Selenmangel u.a.;

Drogen- und Medikamentenabhängigkeit

Alkoholismus, Schmerzmittelabusus, Tranquilizer und andere;

Fibromyalgiesyndrom

Druckschmerzhaftigkeit (Tender points)

Laboruntersuchungen bei V.a. CFS:

  • Klinische Chemie: BSG, Serumprotein-Elektrophorese, Glukose, Natrium, Kalium, Harnstoff, Calcium, Phosphor, Eisen, Magnesium, Selen, Zinn, Ferritin, SGPT; y-GT, CK, Harnstoff, Kreatinin, ferner RAST auf Inhalationsallergene, Schimmelpilze;
  • Hämatologie: Gesamtblutbild und Differentialblutbild;
  • Immunologie: Immunglobuline (IgG, IgM, IgA, IgE), CRP, Autoantikörper (ANA, ENA, Schilddrüsenantikörper z.B. MAK, TAK, TRAK), Phospholipidantikörper, LTT auf Metalle;
  • Endokrinologie: 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3, TSH;
  • Serologie: EBV, Borrelien, Herpes-Virus Typ 6, ferner HIV I/II;

Bei den Leitsymptomen Myalgie/Arthralgie, neuropsychiatrischen Störungen, kardialen Beschwerden und gastrointestinalen Störungen siehe Organbezogene Serologie