EHEC-Diagnostik | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Darmpathogene E.Coli Multiplex PCR
Routinemäßig erfasst werden hiermit die Pathogenitätsfaktoren stx1, stx2, eae und ipaH für EHEC, EPEC und EIEC. Zum Ausschluss einer ETEC-Infektion (Reisediarrhoe) muss dies auf dem Anforderungsschein gesondert vermerkt werden.
Kultur
EHEC PCR Shiga-Like-Toxin 1
PCR von Kulturplatte mit E.coli-Wachstum
Kultur
EHEC PCR Shiga-Like-Toxin 2
PCR von Kulturplatte mit E.coli-Wachstum
Kultur

EHEC-Diagnostik

Allgemeines

Allgemeines:

EHEC sind hochpathogene Varianten des Bakteriums Escherichia coli, das Teil der natürlichen Darmflora von Mensch und Tier ist. Sie sind weltweit verbreitet. Entstanden sind sie wahrscheinlich vor zirka 30 Jahren im Pansen von Kühen durch Gentransfer. Das natürliche Reservoir von EHEC ist der Darm von Rindern oder anderen Wiederkäuern. Beim Menschen können sie eine asymptomatische Besiedlung oder eine hämorrhagische Colitis mit Bauchschmerzen und blutiger Diarrhoe verursachen. Verantwortlich dafür sind verschiedene Toxine, z.B. Hitze-labiles (LT) oder Hitze-stabiles (ST) Enterotoxin oder Shiga-Toxine (Verotoxine, Shiga-like-Toxin 1, SLT1; Shiga-like-Toxin 2, SLT2). Eine länger andauernde Besiedlung kommt beim Menschen wahrscheinlich nicht vor. Je nach Schwere der Erkrankung wurde eine Ausscheidungsdauer zwischen 10 und 21 Tagen beschrieben. Die Infektionsdosis ist niedrig.
Die Aufnahme des Erregers erfolgt meist über mit Fäkalkeimen verunreinigtes Wasser oder kontaminierte (Fäkaldüngung) Lebensmittel, wie bspw. Obst, Salat oder Gemüse. Auch rohes Rindfleisch, Rohmilch bzw. Rohmilchprodukte können EHEC enthalten. So war der erste beschriebene Ausbruch 1982 durch nicht ganz durchgegarte Hamburger verursacht. Es gewisses Risiko kann auch vom Verzehr von streichfähigen Rohwürsten (Tee-, Mettwurst, etc.) ausgehen. Die Infektion kann gelegentlich durch direkten Kontakt mit Tieren oder den Umgang mit verunreinigten Lebensmitteln übertragen werden. Den besten Schutz gegen eine Übertragung bietet daher im häuslichen Umfeld gründliches Händewaschen und sorgfältiges Waschen von Salaten, Obst und Gemüse.
Inkubationszeit und Symptome: Die Inkubationszeit kann zwischen zwei und zehn Tagen betragen, im Durchschnitt etwa drei bis vier Tage. Die Erkrankung beginnt in der Mehrzahl der Fälle mit meist wässrigem Durchfall, begleitet von Unwohlsein, Erbrechen und Unterleibschmerzen. 10 bis 20 Prozent der Erkrankten klagen über krampfartige Unterleibsschmerzen und haben blutigen Durchfall und Fieber. Bei abwehrgeschwächten Personen, Säuglingen und Kleinkindern sowie alten Menschen kann es zu schweren Verlaufsformen kommen.
Gefürchtet ist das in ca. fünf bis zehn Prozent der symptomatischen EHEC-Infektionen vor allem bei Kindern vorkommende hämolytisch-urämische Syndrom (HUS): Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie und Nierenversagen, das bis zur Anurie und Dialysepflicht führen kann. Die Letalität des HUS in der Akutphase kann bis zu zwei Prozent betragen.
Diagnostik: Der Nachweis pathogener E.coli-Varianten gelingt über den kulturellen Nachweis mit anschließendem Toxinnachweis oder Serotypisierung. Der bisher wichtigste Serotyp ist EHEC O:157, es besteht Meldepflicht.

Indikation:

Diarrhoe und eine der folgenden Bedingungen:
1. wegen Diarrhoe hospitalisierte Kinder bis zum 6. Lebensjahr
2. sichtbares Blut im Stuhl
3. endoskopisch nachgewiesene hämorrhagische Kolitis
4. Patient ist direkt mit Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen von Lebensmitteln befasst oder arbeitet in Küchen von Gaststätten oder sonstigen Einrichtungen mit/ zur Gemeinschaftsverpflegung (§ 42 Abs. 1 Nr.3 lit. a und b IfSG).
5. HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom)
6. Kontaktpersonen von Patienten mit HUS
7. Patienten mit akutem Nierenversagen im Zusammenhang mit Durchfällen

Material:

5 g Stuhl in Standard-Stuhlprobengefäß