Malaria | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Blutparasiten-Nachweis (mikroskopisch)
Primäruntersuchung im Verdachtsfall, am aussagekräftigsten im Fieberschub
EDTA
2 ml
MIK
Malaria DNA-Nachweis
M.falciparum, M.malariae, M.ovale, M.vivax
EDTA
2 ml
PCR
Malaria-IgG
Nicht zur Diagnose akuter Malaria geeignet! Verwendet einen Mix aus rekombinanten Zielantigenden aller fünf humanpathogenen Plasmodium Spezies (P.falciparum, P.vivax, P. malariae, P. ovale and P. knowlesi)
Serum
1 ml
EIA

Malaria

Allgemeines

Allgemeines:
Vermeidung von Insektenstichen: Anopheles-Moskitos stechen vor allem zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Die konsequente Anwendung der Maßnahmen zur Vermeidung von Insektenstichen kann das Malariarisiko erheblich verringern:
* Aufenthalt abends und nachts in mückensicheren Räumen (klimatisiert, Fliegengitter, imprägnierte Moskitonetze),
* Einreiben unbedeckter Hautstellen mit Moskito-abweisenden Mitteln (Repellents),
* Tragen von hautbedeckender Kleidung,
* Anwendung von Insektenvertilgungsmitteln, Aerosolen, Verdampfern, Räucherspiralen, Steckdosen-Verdampfer o.ä.,
* Sauberhalten von Behältern, in denen sich Regenwasser sammeln kann (Mückenbrutplatz!),
* Abdecken von offenen Wasserflächen, Kurzhalten von Gras und Büschen.
Chemoprophylaxe:
Eine Chemoprophylaxe ist bei Reisen in Malariagebiete grundsätzlich empfehlenswert und kann das Risiko auch in Gebieten mit Verbreitung von multiresistenten Malaria-tropica-Erregern wesentlich reduzieren. Bei einer ungenügenden Chemoprophylaxe in Resistenzgebieten soll zudem eine therapeutische Dosis eines Reservemittels mitgeführt werden, das bei malariaverdächtigen Symptomen und nicht erreichbarer ärztlicher Hilfe eingenommen wird (Notfall- oder "Standby"-Behandlung). Dies sollte jedoch nur eine Notfallmaßnahme bis zum Erreichen ärztlicher Hilfe darstellen. Die alleinige Mitnahme eines Malaria-Medikamentes zur eventuellen notfallmäßigen Selbstbehandlung ohne prophylaktische Medikamenteneinnahme kommt in Betracht bei - kurzfristiger Malariaexposition (nur wenige Tage) - Reisen in Gebiete mit sehr niedriger Malariainzidenz - bekannter Unverträglichkeit einer Malariaprophylaxe.
Malaria-Prophylaxe-Empfehlungen nach Reisegebieten:
Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die Malariagebiete je nach Resistenzsituation in die Zonen A, B und C eingeteilt. Innerhalb dieser einzelnen Zonen kann das Malaria-Risiko selbst innerhalb eines Landes sehr unterschiedlich sein. Als Orientierungshilfe für die Beratungspraxis werden daher von Beratungsstellen die Empfehlungen für die wichtigsten Reisegebiete angegeben. Im Einzelfall können entsprechend individueller Gesichtspunkte beim Reisenden andere Empfehlungen notwendig werden (z.B. Aufenthalt nur in Großstädten, Aufenthalt nur für wenige Tage, Unverträglichkeiten, Vorerkrankungen usw.).
Malariaprophylaxe in der Schwangerschaft:
Bei Schwangeren ist nicht nur die werdende Mutter, sondern auch der Fetus durch Abort oder intrauterinen Fruchttod besonders gefährdet. Schwangere sollten deshalb nur bei zwingender Notwendigkeit in Malariagebiete reisen. Wird auf eine Reise nicht verzichtet, ist eine Malariaprophylaxe in der Schwangerschaft unerläßlich. Auch bei voll gestillten Säuglingen ist eine eigene Malariaprophylaxe erforderlich, da über die Brustmilch der Chemoprophylaxe einnehmenden Mutter kein ausreichender Schutz beim Säugling erzielt wird. Teratogene oder abortive Wirkungen von Chloroquin und Chinin sind in den zur Malariatherapie verwendeten Dosierungen nicht bekannt. Sie stellen die Mittel der Wahl dar. Im Bedarfsfalle sollte Chinin mit Erythromycin statt mit Doxycyclin kombiniert werden.
Verhalten im Erkrankungsfall, bzw. Verdachtsfall:
Malariasymptome sind Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, meningitische Symptome u.a. Durch die Krankheitserscheinungen kann die Diagnose "Malaria" weder sicher gestellt noch ausgeschlossen werden. Die Zeit zwischen Einreise ins Malariagebiet und einer möglichen Malariaerkrankung beträgt mindestens 7 Tage (Inkubationszeit). Jedes unklare Fieber in den Tropen und auch lange Zeit nach Rückkehr ist solange verdächtig auf Malaria, bis das Gegenteil erwiesen ist. Bei Verdacht auf Malaria sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Nur wenn kein Arzt erreichbar ist, kann eine Selbstbehandlung auf Malaria durchgeführt werden, wenn keine Gegenanzeigen vorliegen. Nach Selbstbehandlung ist eine ärztliche Kontrolle dringend anzuraten. Auch lange Zeit nach Rückkehr ist eine Erkrankung an Malaria nicht auszuschließen. Dem behandelten Arzt müssen immer Hinweise auf vorangegangene Tropenreisen gegeben werden. Als medizinische Begleitmaßnahmen dienen eine gezielte Antipyrese zur Vermeidung generalisierter Krampfanfälle (besonders bei Kindern) mit z.B. Paracetamol oral oder rektal und eine korrekte Flüssigkeitsbilanzierung zur Vermeidung von Überwässerungzuständen.
Weitere klinische Zeichen und Laborveränderungen:
Bewußtseinstrübung, Schwäche u. Ikterus, zerebrale Malaria (nicht erweckbares Koma nach Ausschluß anderer Ursachen), Lungenödem, Nierenfunktionsstörung, Kreislaufkollaps, disseminierte intravasale Gerinnung, generalisierte Krampfanfälle; normozytäre Anämie, Thrombozytämie, LDH-Anstieg, Erhöhung des freien Hämoglobins, Hypoglykämie, Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Entgleisungen, Hyperpyrexie, Hyperparasitämie (> 5% parasitierte Erythrozyten), Hämoglobinurie.