alpha-1-Antitrypsin | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Stuhl
5 g
EIA
Alpha-1-Antitrypsin-Genotyp.
Einverständniserklärung nach dem GenDG erforderlich !
EDTA
3-5 ml
PCR

alpha-1-Antitrypsin

Allgemeines

Alpha-1-Antitrypsin ist ein Akute-Phase-Protein, seine Funktion besteht in der Aktivitätshemmung proteolytischer Enzyme, ist also ein Proteaseinhibitor (PI). Syntheseorte sind neben den Hepatozyten die Alveolarmakrophagen und die Monozyten. Größte inhibitorische Aktivität besteht gegen die von den Granulozyten freigesetzte Elastase. Bei einem Mangel führt die nicht gehemmte Elastaseaktivität zu einem vermehrtem Abbau des strukturellen alveolären Elastins und damit zur Emphysementwicklung. Erworbene alpha-1-AT-Mangelzustände werden durch Inaktivierung des alpha-1-AT von Oxidanzien im Zigarettenrauch verursacht.
Klinik des AAT-Mangels: Da ein Mangel an Alpha-1-Antitrypsin eine Störung des empfindlichen Gleichgewichts von Proteasenaktivität und -inhibierung im Organismus zur Folge hat, kommt es zu Gewebsschädigungen, v.a. zu chronischen Lungen- und Lebererkrankungen. Die meisten Patienten mit diagnostiziertem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel leiden bereits seit vielen Jahren an Lungenfunktionsstörungen scheinbar unklarer Ätiologie. Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel wird typischerweise in der dritten bis vierten Lebensdekade symptomatisch.
Im Anfangsstadium tritt eine Belastungs-Dyspnoe als erstes Zeichen des panazinären Lungenemphysems auf. Heterozygote PiMZ- und PiSZ-Merkmalsträger sind klinisch in der Regel unauffällig oder erkranken nur mild, ausgenommen Raucher. Als heterozygote Merkmalsträger entwickelt diese Patientengruppe zum großen Teil chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, die mit denen von homozygoten Nichtrauchern vergleichbar sind.
Von besonderer Bedeutung ist der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel bei Patienten mit Cystischer Fibrose, die bedingt durch chronische bakterielle Lungeninfektionen einen permanent erhöhten Elastasespiegel aufweisen und bei denen die Antiproteasekapazität der endogenen Proteaseinhibitoren ohnehin an die Grenze stößt oder überschritten wird.