Spermiogramm | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
SPERM
Spermiogramm
Ejakulat
2 ml
CASA

Spermiogramm

Allgemeines

Die Aussagekraft über die Fertilität des Mannes durch eine Spermiogramm ist relativ und nur im Falle des völligen Fehlens der Spermatozoen (Azoospermie) 100%ig treffsicher. Die Vorhersagewahrscheinlichkeit der Spermiogrammparameter für den Eintritt einer Schwangerschaft beträgt ca. 23% (KRAUSE, W. "Einfluß von Ejakulatsparametern auf die Fertilitätsprognose" Jahrestagung Dtsch. Gesellschaft für Andrologie, Hamburg 24./25.9.1993). Im Spermiogramm werden folgende Parameter beurteilt: Ejakulatmenge, Spermienzahl, pH-Wert, Viskosität, Motilität, mikroskopische Differenzierung mit Hämalaun-Färbung (bei Hinweis von Bakterien folgt eine bakteriologische Untersuchung).
Als Zusatzuntersuchung wird eine Fructosebestimmung empfohlen, siehe auch Fructose im Ejakulat. Weitere Parameter: FSH, LH, Testosteron im Serum.

Präanalyse

Sperma, nativ, ohne spermizide Substanzen, Abnahme im sterilen Uringefäß, Probe möglichst schnell bei Körpertemperatur ins Labor versenden oder direkt dort gewinnen. Eine Transportzeit von 1 Stunde sollte nicht überschritten werden, alternativ Patient ins Labor schicken. 4-5 Tage Karenzzeit sind zuvor einzuhalten.

Bewertung

Referenzwerte Normospermie:

Ejakulatmenge:

2,5 - 5,0 ml

Spermienzahl:

25 - 120 Mio./ml

pH-Wert:

7,5 - 8,5

Farbe:

weiß bis blaßgelblich-trüb

Typ. Geruch:

kastanienblütenartig

Viskosität:

normal

semiquantitative Beurteilung in %-Werten für gute (60-90%), schwache oder fehlende Vorwärtsbeweglichkeit


Nomenklatur:

Aspermie bei retrograder Ejakulation durch neurogene oder mechanisch bedingte Blasenhalsverschlußstörung (z.B. Z.n. retroperitonealer Lymphadenektomie, Diabetes mellitus, Spinalartherienthrombose, Traumen, genitalen Anomalien), Emissionsstörung im Bereich der Ampullae und prostatischen Harnröhre, psychisch bedinget Anejakulation

Azoospermie

weder Spermatozoen noch Zellen der Spermatogenese im Sediment sichtbar, Vorkommen z.B. kongenital (Aplasie, Dysgenesien, pH erniedrigt, Fructose vermindert), entzündlich (Epididymitis) oder iatrogen (z.B. Vasektomie). Hodenvolumen und FSH meist im Normbereich.
Produktionsstörungen: Tubulärer Hodenparenchymschaden, FSH fast immer erhöht, Hodenvolumen meist verkleinert.

Asthenozoospermie

weniger als 50% Spermatozoen mit schnellem, progressivem, linearem großen Raumgewinn und weniger als 50% langsamen Spermatozoen mit trägem, linearen, oder nicht linearem geringen Raumgewinn oder weniger als 25% Spermatozoen mit schnellem, linearem, progressivem großen Raumgewinn

Hämospermie

Erythrozytem in Ejakulat, rostbraune Farbe

Hyperspermie

Volumen des Ejakulates größer als 6 ml Spermatozoen/ml

Nekrozoospermie

nur nichtvitale Spermatozoen

OAT-Syndrom

Oligoasthenoteratospermie, Oligozoospermie mit mangelhafter Ausbildung normaler Spermatozoen

Oligozoospermie

weniger als 20 Mio., Spermatozoen/ml
Parvispermie Volumen des Ejakulates weniger als 2 ml, Vorkommen bei Prostata- oder Samenbläschenerkrankungen, bei partieller retrograder Ejakulation, psychischem Streß, Masturbationsproblemen
Polyspermie

mehr als 250 Mio., Spermatozoen/ml

Pyospermie

bakteriell verunreinigtes Ejakulat, meist gelblich trübe Farbe, z.B. bei akuter Prostatavesikulitis, pH über 8

Teratozoospermie

weniger als 30% normale Spermatozoen

Indikation

Fertilitätsstörungen, Hypogonadismus, z.B. bei länger als einem Jahr bestehendem Kinderwunsch, Therapiekontrolle (z.B. nach Kallikrein-Gabe).

Schlüsselworte

Ejakulatuntersuchung

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