Bartonella | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Bartonella

Allgemeines

Bartonellen sind gramnegative intrazellulär wachsende Stäbchenbakterien und gehört zur Gattung Rochalimea (Grahamella, Afipia). Von humanpathogener Bedeutung sind Bartonella henselae (Katzenkratzkrankheit) und Bartonella quintana (Fünf-Tage-Fieber). Typische Eigenschaften von Bartonellen ist die Fähigkeit, vaskuloproliferative Krankheitsbilder beim Menschen auszulösen, die sich besonders bei immunsupprimierten Patienten als Bazilläre Angiomatosis oder Peliosis Hepatica manifestieren können.
Katzenkratzkrankheit (Reticulosis benigna): Der Verlauf einer Bartonella-henselae-Infektion hängt hauptsächlich vom Immunstatus des Patienten ab. Beim immunkompetenten Patienten führt eine Infektion in der Regel nur zur Katzenkratzkrankheit. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt traumatisch, durch Schmierinfektion und durch Läuse, Zecken, junge Katzen, Katzenflöhe und Mäuse.
Klinische Symptomatik: sie beginnt mit einer Papel an der verletzten Hautstelle und entwickelt sich 4-6 Tage nach Verletzung durch eine Katze oder gelegentlich durch einen Hund. Etwa 2 Wochen nach der Infektion kommt es für 2 Wochen bis zu 2 Jahren zur Vergrößerung eines oder mehreren Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich oder an den oberen Extremitäten. Langanhaltendes Fieber wird in 1/3 der Fälle beobachtet. Weitere Symptome sind Kopfweh, Appetitlosigkeit, seltener Arthralgie oder Manifestation am Auge mit schmerzlosem konjunktivalem Granulom, Exanthem oder Splenomegalie. Bei unkompliziertem Verlauf erfolgt die Spontanheilung nach 2-4 Monaten. Als systemische Komplikation ist 1-6 Wochen nach Auftreten der Lymphadenopathie in seltenen Fällen mit neurologischer Symptomatik zu rechnen: Enzephalopathie, Krämpfen, Paraplegie, Koma, Neuroretinitis, Radikulitis oder Polyneuritis. Meist dauern die Symptome etwa zwei Wochen und bilden sich dann ohne bleibende Spätschäden wieder zurück.
Fünf-Tage-Fieber: B. quintana rief während des Ersten Weltkrieges große Epidemien unter den Soldaten hervor, weswegen die Krankheit auch den Namen "Schützengrabenfieber" erhielt. Die Erkrankung zeichnet sich durch plötzlich einsetzende Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, persistierendes Fieber sowie andere unspezifische Symptome aus und wird von Mensch zu Mensch durch die Kleiderlaus, Pediculus humanus corporis, übertragen.