Spezifische Probenentnahmen | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Spezifische Probenentnahmen

Allgemeines

Liquor

  • Sterile Röhrchen verwenden
  • Stets in Notfalltüte versenden
  • Für das "Reiber"-Schema vor der Punktion Serum abnehmen

Molekularbiologische Untersuchungen (z.B. PCR, Viruslast, genetische Untersuchungen)

Es müssen separate, nur für diesen Zweck vorbehaltene EDTA-Blutentnahmegefäße eingesandt werden zur Vermeidung von Verwechslungen / Kontaminationen.
Für genetische Untersuchungen wird eine Einverständniserklärung des Patienten benötigt.

Mutterschaftsvorsorge

  • Für Blutgruppen und Antikörpersuchtest: EDTA-Röhrchen (Barcode, Name, Vorname, Geburtsdatum)
  • für weitere Untersuchungen (z.B. HIV, Röteln, TPHA, HbsAg) zusätzlich ein Serum-Röhrchen.

Organische Lösungsmittel

Benötigte Materialien:

  • graduierte Einmalspritze z.B. 5 ml-Spritze
  • 20 ml Stechampulle mit teflonbeschichtetem Verschluss und EDTA-Kristallen als Antikoagulans

Probenabnahmeanleitung:

  • Es werden pro Untersuchung zwei Stechampullen benötigt, damit auch Kontrolluntersuchungen möglich sind (s.u. benötigte Probemengen).
  • Hautdesinfektion z.B. mit 3%iger Wasserstoffperoxidlösung. Keine üblichen Hautdesinfektionsmittel benutzen. Sie verursachen falsch erhöhte Blutkonzentrationen von Ethanol, Isopropanol und Propanol
  • 4 ml Venenblut mit graduierter Spritze entnehmen.
  • Deckel der ersten Stechampulle durchstechen.
  • Genau 2 ml Blut mit graduierter Spritze einfüllen (exaktes Volumen sehr wichtig!).
  • Die restlichen 2 ml Blut in zweite Stechampulle füllen
  • Zur besseren Auflösung und Durchmischung des Antikoagulans mehrfach Umschwenken.

Benötigte Probenmengen:

  • Nichtchlorierte und chlorierte Kohlenwasserstoffe (bei Sammel- oder Einzelanforderung) 2 Stechampullen mit je 2 ml Blut
  • Aromat. Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole; bei Sammel- oder Einzelanforderung) 2 Stechampullen mit je 2 ml Blut - Aceton, Methanol im Blut 2 Stechampullen mit je 2 ml Blut

Punktate

  • Sterile Röhrchen verwenden
  • für Zellzahl/Zelldifferenzierung EDTA-Röhrchen einschicken

Spurenelemente

Speziell gereinigte Schwermetallanalytikgefäße (spezielle Heparinröhrchen) und -kanülen einsetzen. Wenn das spezielle Entnahmebesteck im Einzelfall nicht verfügbar sein sollte, Nativ- oder Neutral-Röhrchen (d.h. Blutentnahmeröhrchen ohne jeglichen Zusatz (d.h. kein Antikoagulans, kein Gel, kein Gerinnungsaktivator) einsetzen.

Stuhlproben

  • bohnengroßes Stück (mindestens 1g !) für immunologische Untersuchungen (z.B. Pankreas-Elastase 1)
  • Bakteriologie (siehe Kapitel 2, Präanalytik, mikrobiologische Proben oder Kapitel 17, Mikrobiologie).

EDTA-Blut + Trasylol

Glukagon, Parathormon related Protein, VIP Set bestehend aus:

  • Vorpräpariertes EDTA-Röhrchen, mit Etikett: enthält Trasylol für VIP-Bestimmung
  • Neutrales (Original-) EDTA-Röhrchen mit Etikett: EDTA-Plasma gefroren
  • Gefrierbox für den Transport in Ihr Labor

Vorgehensweise:

  • Mit der Blutentnahme das vorpräparierte Trasylol-EDTA-Röhrchen vollständig füllen
  • Das Röhrchen mehrmals schwenken und sofort nach der Entnahme zentrifugieren
  • Den Überstand (EDTA-Plasma) in das neutrale Röhrchen überführen und einfrieren. Das Probenmaterial ist damit mehrere Tage stabil Vor dem Versand in der Gefrierbox muss diese mindestens 12 Stunden zuvor eingefroren sein.

Proben für Haaranalysen

Die Haaranalyse kann zur retrospektiven Bestimmungen von unterschiedlichen Analyten insbesondere zum Nachweis von  Intoxikationen, Spurenelementen und Drogen herangezogen werden. Kopfhaare wachsen  1 cm pro Monat (normaler Bereich zwischen 0.8 und 1.2 cm/Monat).  Wegen der unterschiedlichen Stabilität der Analyten im Haar, können nicht beliebig lange Haare zur Analyse verwendet werden. Sinnvoll sind Haarlängen zwischen 3 und maximal 12 cm, die einen Zeitraum von 3 bis 12 Monaten abdecken und einem Gewicht von ca. 250-500 mg entsprechen. Die Untersuchung von einzelnen Haaren ist nicht möglich.
Die Haare werden am besten am Hinterhaupthöcker entnommen. Dazu einen  etwa 3-5 mm dicken Strang (Bleistiftdicke) abteilen,  zusammendrehen und mit einem dünnen Faden zusammenbinden.  Haare direkt an der Kopfhaut abschneiden. Wenn dies nicht gelingt, Resthaarlänge mitteilen und angeben. Haarbüschel mit einer Büroklammer auf einen Karton fixieren und Haarspitzen sowie Haaransatz kennzeichnen.  Als Rückstellprobe (wichtig für Drogen im Haar) eine zweite Probe ebenso asservieren. Die so gewonnenen Haare in eine Plastiktüte verpacken und im Kuvert versenden. Ein komplettes Haarentnahme-Set stellen wir auf Anforderung gerne zur Verfügung.