Hypophysenstimulationstest | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Hypophysenstimulationstest

Allgemeines

Ausfall einzelner oder mehrerer Hormonachsen mit folgenden Insuffizienzen: sekundäre NNR-Insuffizienz (ACTH), sekundäre Hypothyreose (TSH), sekundärer Hypogonadismus (LH/FSH), Wachstumshormonmangel (HGH), Laktationsstörung (Prolaktin). Ursachen für eine partielle oder komplette Hypophysenvorderlappeninsuffizienz sind selten angeboren und häufig erworben, wie z.B. Makroadenome der Hypophyse (Verdrängung) sowie andere Raumforderungen, Operation oder Bestrahlung der Hypophyse oder des Hypothalamus, Infektionen mit Befall der Schädelbasis, Schädel-Hirn-Traumata und Sheehan-Syndrom (postpartal). Diagnostik: Die Bestimmung der basalen Hormonwerte ist für die Beurteilung der tyhreotropen und der gonadotropen Achse im Allgemeinen ausreichend. Im Gegensatz dazu sind für die adäquate Beurteilung der kortikotropen und somatotropen Achse immer Stimulationsteste notwendig. 1. Basisdiagnostik (Klingmüller et al. DAB, 2001,46,3053) ACTH-Mangel Cortisol im Serum (8 Uhr) Bei komplettem Mangel erniedrigt. Normalwert schließt partiellen ACTH-Mangel nicht aus! Ein ACTH-Mangel tritt in der Regel nicht isoliert auf sondern zusammen mit dem Ausfall anderer Hypophysen­funktionen. TSH-Mangel TSH, fT4 fT4 bei thyreotroper Insuffizienz erniedrigt. TSH erniedrigt oder niedrig normal. LH-/FSH-Mangel Bei der Frau: Östradiol, LH, FSH Östradiol, LH, FSH bei gonadotroper Insuffizienz erniedrigt. Bei normalem Zyklus gonadotrope Insuffizienz ohne Hormonanalytik ausgeschlossen. Beim Nachweis erniedrig-ter Östradiol, LH und FSH-Werte ist zusätzlich eine Hyper-prolaktinämie auszuschließen. Bei Mann: Testosteron, LH, FSH Testosteron, LH, FSH bei gonadotroper Insuffizienz erniedrigt. Bei Nachweis erniedrigter Testosteron-, LH- und FSH-Werte ist zusätzlich eine Hyperprolaktinämie aus-zuschließen. HGH-Mangel Somatomedin C (IGF-1) Altersentsprechend erniedrigtes Somatomedin C weist mit hoher Sicherheit auf einen HGH-Mangel hin. Normales IGF-1 schließt einen HGH-Magel nicht aus.

Bewertung

Bei normaler Hypophysenfunktion kommt es zu folgenden Sekretionen: ACTH: Anstieg um das 2-4-fache Cortisol: Anstieg > 200 ng/ml HGH: Anstieg > 10 mU/ml TSH: Anstieg 2 - 20 mU/ml LH: Anstieg um das 2-4-fache FSH: Anstieg um das 1,5-2-fache Interpretation siehe einzelne Teste (CRH/GHRH/GnRH/TRH-Test).

Durchführung

Beginn des Testes nach mindestens 2. Std. Bettruhe (morgens, 800) Basale Blutabnahme (Probe 1) Möglichst rasch nacheinander i.v.-Injektion folg. Releas.-Hormone: - 100 µg CRH (z.B. CRH Ferring®) - 100 µg GHRH (z.B. GHRH Ferring®) - 200 µg TRH (z.B. Antepan®) - 100 µg GnRH (z.B. Relefact®) Blutentnahmen nach 15, 30, 45 und 60 Minuten. Probe 1: Cortisol, ACTH, LH, FSH, Prolaktin, TSH, HGH Probe 2: Cortisol, ACTH, HGH Probe 3: Cortisol, ACTH, LH, FSH, Prolaktin, TSH, HGH Probe 4: Cortisol, ACTH, HGH Probe 5: Cortisol, ACTH