Aflatoxine | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Serum
1 ml
HPLC
Serum
1 ml
HPLC
Serum
1 ml
HPLC
Serum
2 ml
HPLC

Aflatoxine

Allgemeines

Aflatoxine sind natürliche, sekundäre Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze (Mykotoxine) aus der Gruppe der Difuranokumarine. Aflatoxine, die wohl bekanntesten Mykotoxine, sind nach dem Pilz Aspergillus flavus benannt. Ebenso bilden weiteren Aspergillus-Spezies Aflatoxine (A. parvisclerotigenus, A. nomius, A. toxicarius). Sie gelangen auf verschiedene Weise in die Nahrungskette, besonders bei optimalen Wachstumsbedingungen. Aflatoxine werden hauptsächlich in feuchtwarmen bis feuchtheißen Klimazonen gebildet. Daher stammen aflatoxinbelastete Lebensmittel und Lebensmittelrohstoffe meist aus subtropischen und tropischen Anbaugebieten, weniger aus Gebieten der gemäßigten Zonen. Eine große Rolle für die Belastung mit diesen Toxinen spielen u.a. die Wetterbedingungen während der Ernte. Regen und damit feuchte Früchte bieten optimale Voraussetzungen für ein Wachstum der Pilze. Die Aflatoxine werden auch zu den sog. "Lagertoxinen" gerechnet, da sie erst nach der Ernte bei unsachgemäßer Lagerung produziert werden.
Sie kommen überwiegend in Nüssen (Pistazien, Paranüsse, Mandeln, Haselnüsse und Erdnüsse) und Gewürzen (Pfeffer, Muskatnuss, Paprikapulver) vor.  Insgesamt sind heute 6 verschiedene Aflatoxine bekannt: B1, B2, G1, G2, M1, M2, die in drei Gruppen eingeteilt werden: Gruppe B und G, sowie in die Gruppe M. Die M-Gruppe ist nach ihrem häufigen Aufteten in Milch benannt, die anderen beiden nach ihrer jeweiligen Fluoreszenzfarbe unter UV-Licht: Aflatoxin B(lau) und Aflatoxin G(rün). Chemisch unterscheidet man die Aflatoxine nach ihrem Besitz von Doppelbindungen (B1, G1 und M1) mit dadurch kanzerogenen Potential und ohne Doppelbindungen (B2, G2 und M2). Das Aflatoxin B1 hat sich als eine der am stärksten krebsauslösenden Substanzen erwiesen.
Pharmakodynamik: Aflatoxine werden durch orale Aufnahme mit der Nahrung, Inhalation oder Hautkontakt (z.B. Kontakt mit Sporen bei landwirtschaftlichen Arbeiten) resorbiert. Die mutagene und teratogene Toxizität entsteht durch den hepatogenen Abbau der Aflatoxine zu Epoxiden. Nach der Aufnahme der Aflatoxine in die Leberzelle wird das Molekül unter Einwirkung des Komplexes Cytochrom P450 in ein hochreaktives Epoxid metabolisiert und entfaltet seine karzinogene Wirkung durch zelluläre DNA-Schädigungen. Die Ausscheidung erfolgt in etwa gleichen Teilen billiär und renal. 
Toxizität: Aflatoxine gelten als sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken mit der Nahrung und Berührung mit der Haut. Klinisch akute Symptome einer Aflatoxin-Exposition sind Bauchschmerzen, Ausschlag und gastrointestinale Blutungen. Chronische Exposition wirkt leberschädigend und kann bei geringer, aber regelmäßiger Aufnahme mit niedrigem Toxingehalt in der Nahrung oder von Sporen die Gefahr eines Leberzellkarzinoms besonders bei hepatischen Vorschädigungen multiplikativ erhöhen. Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit und Entwicklungsstörungen bei Neugeborenen können ebenfalls auftreten. Der Verlauf der Aflatoxin B1-Exposition über die Atemwege ist daher für eine Risikobewertung am Arbeitsplatz von Personen, die Getreidestäuben ausgesetzt sind, von Interesse.

Gruppe Aspergillusstämme Vorkommen
Aflatoxin B1
Aflatoxin B2
Aflatoxin G1
Aflatoxin G2
A. flavus
A. parasiticus u.a.
Nüsse (Erdnüsse, Haselnüsse, Muskatnüsse, Pistatien, Mandeln), Weizen, Mais, getrocknete Früchte (Feigen), Gewürze (Pfeffer, Paprikapulver), Baumwollsamenmehl und andere Ölsaatrückstände, Futtermittelzusätzen und Getreide.
Aflatoxin M1
Aflatoxin M2
Säugetierstoffwechsel Milch und Milchprodukte (Kühe, Schafe)