Coxiella | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Coxiella (Q-Fieb.) Ph.1-IgG-EIA
Bestimmung ist nur bei positiven Phase-2-Ak sinnvoll.
Serum
1 ml
EIA
Serum
1 ml
IFT
Coxiella burnetii (PCR)
Für diese PCR-Untersuchung benötigen wir ein separat entnommenes EDTA-Röhrchen. Dieses darf bis zur Untersuchung nicht geöffnet werden.
Bronchial-Lavage
5 ml
PCR

Coxiella

Allgemeines

Das gramnegative Bakterium Coxiella burnetii gehört zu den Rickettsien, die in der mikrobiologischen Taxonomie eine Sonderstellung aufgrund ihrer biologischen und pathologischen Eigenschaften besitzen. Coxiella burnetii ist hochkontagiös, der Erreger tritt weltweit auf, auch in Deutschland werden kleine Epidemien beobachtet. Der Mensch infiziert sich unter normalen Umständen nur von Haustieren. Symptomlos erkrankte Rinder, Schafe oder Ziegen scheiden die Erreger in großer Zahl mit Kot, Urin, Milch oder anderen Exkrementen aus, vor allem nach Aborten. Der Erreger bleibt in getrockneten Materialien monatelang infektiös.
Der Mensch infiziert sich durch Einatmen der erregerhaltigen Staubes, ein direkter Kontakt zu Tieren ist daher nicht notwendig (Ansteckung durch infizierte Wolle möglich). Die Krankheit hinterläßt eine lebenslange Immunität und ist bei Erkrankung nach IfSG meldepflichtig.
Klinik des Q-Fiebers: Das Q-Fieber (Query-Fieber) verläuft meist unter dem Bild einer atypischen Pneumonie, begleitet von heftigen Kopf- und Gliederschmerzen ohne Exanthem. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 29 Tage, die Dauer der unkomplizierten Erkrankung 9-14 Tage. Alle Organe können befallen sein, die Prognose ist im allgemeinen gut. Als seltene Komplikationen mit Manifestationen erst Jahre nach akuten Infekten können Endokarditis (Q-Fieber-Endokarditis) oder Thrombophlebitis auftreten.
Schwangerschaft: Bei Schwangeren ist das Risiko für Komplikationen (Abort, bzw. Frühgeburt) als Folge von Q-Fieber im Wesentlichen davon abhängig, in welchem Stadium der Schwangerschaft die Infektion erfolgte. Im ersten Trimenon ist die Aborthäufigkeit hoch, im späteren Verlauf geringer. Nach Beendigung der Schwangerschaft sollten die Frauen auf eine chronische Infektion getestet werden (serologische Verlaufskontrolle). Frauen mit akuter Q-Fieber-Infektion wird vom Stillen abgeraten, unabhängig, ob sie prophylaktisch behandelt wurden oder nicht, da Coxiella burnetii in die Muttermilch übertreten kann.
Diagnostik: Wichtigster Parameter zur Früherkennung akuter Q-Fieber Erkrankungen ist anti-Phase 2-IgM, bei chronischen Krankheitsbildern ist anti-Phase 1-IgG der Leitparameter. Starke IgM-Titeranstiege bzw. hohe IgM-Spiegel, die gegen Phase 1-Antigene gerichtet sind, weisen auf eine Endokarditis hin. Hohe anti-Phase 1- und Phase 2-IgG-Titer sind ebenfalls diagnostisch signifikant für chronisch verlaufende Infektionen. Anti-Phase 1-IgM-Aktivitäten fallen meist schwach aus.

Antikörperaktivitäten bei akuten u. chronischen Q-Fieber-Erkrankungen:

Phase 2

Phase 1

IgG

IgM

IgG

IgM

akut

++

+/++

(+)

-

chronisch
granulomatöse Hepatitis
Endokarditis


+++
++/++


++/+++
+/++


+/++
++/+++


-/+
++/+++

- keine + niedrig ++ mäßig +++ hoch