Allgemeines
Endoskopie und Histologie sind nach wie vor Goldstandard zur Erkennung und Quantifizierung des Krankheitsgeschehens. Diagnostisches Ziel ist es, akute Entzündungsschübe und erlangte Remissionen möglichst unter geringer nicht-invasiver Belastung des Patienten messbar zu machen. Serologische und hämatologische Laboranalysen geben dazu nur geringe Aussagekraft. Mit dem Calprotectin-Stuhltest wird versucht, dieser Anforderung näher zu kommen.
Calprotectin gehört zu den calciumbindenden S100-Proteinen (36 kD) mit zwei Untereinheiten MRP8 und MRP14, das sich mit einem Anteil von ca. 60% im löslichen Zytosol neutrophiler Granulozyten befindet. Geringere Mengen findet man in Monozyten und reaktiven Makrophagen. Das Protein kann Zink binden, das für viele Bakterien notwendig ist und wirkt somit antibakteriell. Bei Entzündungen des mukösen Darmgewebes gelangen Granulozyten in das Darmlumen, durch die erhöhte chemotaktische Migration aufgrund der hohen Bakterienkonzentration im Darm. Das Calprotectin bleibt danach längere Zeit im Darmlumen nachweisbar und ist resistent gegen Proteolyse.
Präanalyse
Probe gekühlt versenden, bei längerer Transportzeit (>48 h) Probe bitte einfrieren.
Indikation
Erkennung akuter Entzündungen und Entzündungsschübe des Darmtraktes, V.a. Polypen, V.a. kolorektale Karzinome
Schlüsselworte
rectal, Kolon, colorectal, Colon, kolorektal, Rektum, rectum, IBD
Verwendung in