BDNF | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
BDNF
BDNF
Serum, gefroren
1 ml
EIA

BDNF

Allgemeines

Der Wachstumsfaktor BDNF (Brain-derived neurotrophic factor) ist ein Protein aus der Gruppe der Neurotrophine und ist mit den Wachstumshormonen verwandt, die im zentralen und peripheren Nervensystem Einfluss auf die Neurogenese, Neuronendifferenzierung, neuronale Funktionen, wie auch die synaptische Formation und Plastizität nehmen.
Man findet BDNF im ZNS weit verbreitet, u.a. im Neocortex, limbischen System, Hippocampus, wie auch in Hinterwurzel- und Retinaganglionen. Ebenfalls wird BDNF peripher in sensorischen Neuronen wie z.B. den Vestibularganglienzellen exprimiert und bietet einen besonderen Schutz für Motoneurone. Extracerebral kommt BDNF auch in zahlreichen Zelltypen und im Gewebe, der Netzhaut, den Nieren, der Prostata und menschlichem Speichel vor. 
Verminderung von BDNF sind bei mehreren neurodegenerativen Erkrankungen (z.B. M. Alzheimer, M. Parkinson) sowie Depression beschrieben worden. Zudem ist ein Mangel an BDNF mit Adipositas assoziiert und scheint auch bei der erektilen Dysfunktion eine Rolle zu spielen.
In höherer Konzentration wird BDNF bei Entzündungen und Nervenverletzungen ausgeschüttet und wirkt sensibilisierend für epileptische Anfälle und für chronische Schmerzen mit Hyperalgesie bis hin zum zentralen neuropathischen Schmerz.
Medikamentöse antidepressive Therapie, sowie nicht-medikamentöse Depressionsbehandlungen wie EKT, TMS und Lichttherapie steigern die BDNF-Konzentration. Ein weiterer Faktor, der Einfluss auf die BDNF-Ausschüttung nimmt, ist Stress. Man unterscheidet dabei milden temporären Stress (Eustress) von starkem oder chronischem Stress (Distress). Diese Formen haben entgegengesetzte Wirkungen auf BDNF, wobei Eustress fördernd und Distress hemmend auf die BDNF-Ausschüttung wirkt.

Schlüsselworte

BDNF, Brain-derived neurotrophic factor

Verwendung in