Lifestyle beeinflußt Laborwerte | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Lifestyle beeinflußt Laborwerte

Allgemeines

Körpergewicht

Mit zunehmendem Körpergewicht steigen Cholesterin, Triglyceride, Harnsäure, Cortisol, Insulin an.

Ernährung

Die Ernährung beeinflusst Laborparameter mannigfaltig. Fasten bewirkt ein Absinken von Albumin und Eiweiß sowie eine deutliche Reduktion der gamma-Glutamyltransferase sowie der Triglyceride. Harnsäure und Kreatinin steigen unter Fasten an.
Eiweiß-Mangel-Diäten führen zu einer verminderten Albumin-, Eiweiß- sowie Harnstoffkonzentration sowie einem Anstieg des STH (Wachstumshormon).
Eiweißreiche Diäten bewirken einen Anstieg von Albumin, Transaminasen und Ammoniak sowie Harnstoff und Harnsäure.
Unter kohlenhydratreicher Diät kommt es zum Anstieg von Triglyceriden.
Bei fettreicher Diät sind Triglyceride, alkalische Phosphatase (AP), Laktatdehydrogenase (LDH) und die freien Fettsäuren erhöht.

Rauchen

Direkt nach Zigarettenkonsum werden erhöhtes Cortisol, Adrenalin und Aldosteron gemessen, das chronische Rauchen führt zu einem Anstieg von C-reaktivem Protein (CRP), CEA. und Hämoglobin, Erythrozyten und Leukozyten, ACE (Angiotensin-Converting-Enzym), Prolaktin und ß-Carotinoide sind niedriger im Vergleich zu Nichtrauchern. CO-Hämoglobin und Cotinin (Nikotinmetabolit) können zum Nachweis des Tabakkonsums eingesetzt werden.

Alkohol

Größere Alkoholmengen bewirken eine Erniedrigung der Harnsäure und Erhöhung des Laktats sowie einen Glucoseabfall. Bei chronisch erhöhtem Alkoholkonsum können Erhöhungen der Leberwerte (gGT, Transaminasen), des MCV und des CDT (carbohydrate deficient transferrin) beobachtet werden sowie Erniedrigungen von Folsäure und Vitaminen.

Kaffee

2 Tassen coffeinhaltiger Kaffee bewirken einen Cortison-Anstieg um ca 40%.

Drogen

Drogenmissbrauch führt zu Veränderungen diverser Laborparameter:

Drogen Parameter
Ampetamine Anstieg freie Fettsäuren
Cannabis Anstieg Chlorid, Kalium, Natrium, Harnstoff, Insulin
Abfall Glucose, Harnsäure, Kreatinin
Heroin Anstieg Cholesterin, Thyroxin, Kalium (Rhabdomyolyse)
Morphin Anstieg GPT, Amylase, AP, Bilirubin, Gastrin, Lipase, Prolaktin, TSH
Abfall Insulin, Noradrenalin

Medikamente

Pharmaka bewirken sowohl beabsichtigte (therapeutische) wie unbeabsichtigte Veränderungen (Nebenwirkungen) von Laborparametern, z.B. fällt nach Einnahme von Statinen die LDL-Cholesterin-Konzentration (beabsichtigt) ab, daneben kann (nicht beabsichtigt aber nicht selten) die Kreatinkinase (CK) ansteigen bis hin zur (sehr seltenen) Rhabdomyolyse.
Von den Patienten nicht als Medikamenteneinnahme gewertet werden oft Hormone (orale Antikontrazeptiva, Thyroxin, ...) und Vitamine, diese beeinflussen aber dennoch die Laborwerte - eine Vitaminbestimmung nach Vitamingabe ist in der Regel nicht sinnvoll. Die Angabe der Medikation hilft bei der Beurteilung der Laborparameter.

Circadiane Rhythmik

Viele Parameter weisen deutliche Schwankungen in Abhängigkeit von der Tageszeit auf. Die Tagesrhythmik z.B. von Cortisol wird im Cortisol-Tagesprofil getestet (höchster Wert in den frühen Morgenstunden, Abfall über den Tag, niedrigster Wert gegen 23 Uhr).
Die Standard-Blutentnahme ist zwischen 8-9 h morgens 'normiert', die Referenzbereiche beziehen sich in aller Regel auf diese Abnahmezeit.
Bei Tagesprofilen (z.B. Cortisol) ist es wichtig, die Uhrzeit auf dem Abnahmegefäß und dem Antrag anzugeben.