CDG-Syndrom | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
CDGS
CDG-Syndrom
Auftrennung glycosylierten Transferrins mittels isolektrischer Fokussierung.
Serum
FREMDLEIS

CDG-Syndrom

Allgemeines

Transferrin ist ein in der Leber synthetisiertes Glykoprotein mit zwei N-Glykosylierungsstellen pro Molekül. Die Zuckerkette auf jeder dieser Glykosylierungsstellen besteht aus einem biantennären Oligosaccharid, das am Ende jeweils eine negativ geladene Sialinsäure trägt. Es entsteht das normale Tetrasialo-Transferrin. Bei den meisten CDG sind diese Zuckerketten entweder verkürzt oder fehlen.
Patienten mit CDG zeigen ein unterschiedliches Muster an klinischen Auffälligkeiten und organischen oder biochemischen Ausfällen (CDG Typ Ia-f, Typ IIa-c und weitere). Das klinische Spektrum der Erkrankungen reicht von schwerer psychomotorischer Retardierung, Anfallsleiden, chronischer Diarrhö, Kardiomyopathien, Gerinnungsstörungen über Immundefekte bis hin zur isolierten Anämie.

Präanalyse

Bei Neugeborenen muss ein Mindestalter von drei Wochen vorliegen, da sonst falsch negative Ergebnisse vorkommen können.

Bewertung

Wird während der CDG-Diagnostik ein auffälliges Bandenmuster in der Isoelektrischen Fokussierung (IEF) des Serum-Transferrins eines Patienten beobachtet, müssen weiterführende Untersuchungen statt, um den Glykosylierungsdefekt zu identifizieren bzw. einzugrenzen. Falsch positive Befunde sind bei der IEF selten, können jedoch durch Proteinvarianten des Transferrins, Galaktosämie, Fruktoseintoleranz und bei Alkoholismus des Patienten auftreten.
Die weiterführenden Untersuchungen umfassen Enzymaktivitätsbestimmung in Leukozyten (ggf. sind Hautbiopsien notwendig) und die molekulargenetische Mutationssuche. Es kann eine Genpaneldiagnostik erfolgen oder (bei Patienten, denen einer der bekannten Enzymdefekt zugeordnet werden konnte) eine Einzelgenanalyse. Weitere Informationen unter http://www.humangenetik-freiburg.de/leistungen/.

Indikation

Jede motorische und mentale Retardierung, die nicht sicher einer anderen Ursache zugeordnet werden kann, weiterhin Eiweißverlust-Enteropathie, rezidivierenden Erbrechen, Kardiomyopathie, unklarer Hydrops fetalis, verminderte ATIII-Aktivität, Gedeihstörungen, persistierende Leukozytose des Neugeborenen, unklare Anämie.

Schlüsselworte

CDG, Glycolysation, Carbohydrate

Verwendung in