alpha-1-Mikroglobulin | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Urin
10 ml
TURB
Urin
RECH
24 Std.-Urin
30 ml
TURB
24 Std.-Urin
RECH

alpha-1-Mikroglobulin

Allgemeines

Alpha-1-Mikroglobulin ist ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von 33.000 D. Es liegt im Serum frei und an IgA gebunden vor. Der ungebundene Anteil des Glykoproteins wird aufgrund seiner geringen Größe (Molekulargewicht ca. 33 kD) nahezu vollständig filtriert. Im proximalen Tubulus werden über 99 % rückresorbiert. Wird das tubuläre System geschädigt oder die Rückresorptionskapazität der Tubuli überschritten erscheinen daher kleine Proteine in erhöhter Menge im Urin. Als Markerprotein für die Erkennung der tubuläre Proteinurien hat sich das Alpha-1-Mikroglobulin bewährt. Im Gegensatz zum beta-1-Mikroglobulin, das ebenfalls zu diesem Zweck bestimmt werden kann, ist es im sauren Urin stabil.
Klinische Bedeutung: bei Glomerulopathien können erhöhte Harnkonzentrationen von Alpha-1-Mikroglobulin einerseits auf eine interstitielle Mitbeteiligung hinweisen, die die Prognose der Nierenfunktion - auch bei Transplantatnieren - wesentlich bestimmt.
Andererseits finden sich erhöhte Urinkonzentrationen des tubulären Markers auch bei einer nephrotischen glomerulären Proteinurie ohne strukturelle Veränderung des Interstitiums (z. B. bei einer Minimal-change Glomerulonephritis). Dies läßt sich durch eine Überlastung der Resorptionskapazität des Tubulussystems im Rahmen der exzessiven glomerulären Proteinurie erklären (tubuläre Überlaufproteinurie).
Eine Differenzierung von Glomerulopathien und interstitiellen Schäden ist daher nur durch die gleichzeitige Bestimmung von glomerulären (Albumin) und tubulären Markerproteinen (alpha-1- und beta-2-Mikroglobulin) möglich.