Urinproben | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Urinproben

Allgemeines

Allgemeines

Sämtliche Zusätze, die zur Stabilisierung der zu untersuchenden Substanzen erforderlich sind, müssen vor Beginn des Sammelns in die Sammelflasche vorgelegt werden.
Abgesehen von Ausnahmefällen handelt es sich bei besagten Zusätzen um 40 ml 5%ige Salzsäure (HCl), die wir in 100 ml-Transportbehältern mit grünem Schraubverschluss im braunen Sammelbehälter deponieren.
Diesen 100 ml-Transportbehälter kann man - ohne weitere Reinigung! - für den Rücktransport der für die Analyse benötigten Teilmenge der Urinprobe verwenden.
Die Patienten sollten unbedingt über die Gefährlichkeit der Salzsäure aufgeklärt werden.
Urin muss während der Sammelperiode kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Jede neu zugefügte Urinportion sollte mit dem bereits vorhandenen Flascheninhalt gründlich vermischt werden (Sammelbehälter schließen und schwenken).
Nach Beendigung des Sammelns Tagesmenge ablesen und auf dem Begleitschein sowie auf dem Versandgefäß notieren.

Wichtig

Grüne Monovette ("Urin-Stabilisator") ausschließlich für bakteriologische Untersuchungen einsetzen. Klinisch chemische und mikroskopische Untersuchungen sind aus diesem Probengefäß nicht zuverlässig möglich.
Für Urinproteindiagnostik empfehlen wir die Einsendung von 24h-Sammelurin (nicht angesäuert; siehe unten) oder alternativ die Einsendung von 2. Morgenurin.
24-Stunden-Sammelurin sowie Gewinnung von angesäuertem Urin (Katecholamine / Katecholaminmetabolite, 5-Hydroxy-Indolessigsäure).

Spezifischer Hinweis bei der Gewinnung von angesäuertem Urin

Bestimmung von Katecholaminen / Katecholaminmetaboliten, 5-Hydroxy-Indolessigsäure (HIES)
Ab 2 Tage vor der Sammlung Verzicht auf folgende Nahrungsmittel: Auberginen, Avocados, Bananen, Walnüsse, Kaffee, Tee, alkolische Getränke, Nikotin.
Medikamentöse Störungen: Trizyklische Antidepressiva, katecholaminhaltige Arzneimittel, Phenoxybenzamin, Amphetamine, Theophyllin, Clonidin, Levodopa, Methyldopa, ß-Blocker, Tetrazykline
Diese Medikamente sollten - soweit medizinisch vertretbar (nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt!) - abgesetzt werden.
Erlaubte Antihypertensiva: Diuretika (niedrigdosiert), ACE-Hemmer, AT2-Antagonisten, Calcium-Antagonisten

Sammelvorschrift

Morgens Blase in die Toilette entleeren und Uhrzeit notieren.
Jeden weiteren Urin im Verlauf des Tages und der folgenden Nacht in das Sammelgefäß geben.
Ist ein Behälter mit Zusatz vorhanden, diesen vorsichtig vor der ersten Portion in den Sammelbehälter geben. Urin zugeben und Inhalt mischen (Sammelbehälter schließen und schwenken).
alternativ: Inhalt des Transportbehälters unmittelbar nach der ersten Urinportion zugeben und mischen.
Am nächsten Morgen zur gleichen wie am Vortag notierten Zeit die letzte Urinprotion zugeben. Urin noch einmal gut durchmischen (Sammelbehälter schließen und schwenken).
Urinsammelbehälter gut verschlossen in die Arztpraxis bringen, wo die Urinmenge an der Skala abgelesen und das Volumen ins Schriftfeld der Sammelflasche bzw. des kleineren Transportbehälters eingetragen wird. Das Ablesen der Urinmenge und das Abfüllen in das Transportgefäß darf natürlich auch vom Patienten vollzogen werden. Ein mit Sammelurin gefüllter Transportbehälter reicht dem Labor zur Analyse aus. Kühl und lichtgeschützt lagern!

Beachten beim Sammeln

Bei Sammlung von mehr als 3 Liter Urin muss in einem zweiten Sammelbehälter mit erneuter Ansäuerung weitergesammelt werden, alle Behälter müssen der Praxis bzw. dem Labor übergeben werden.

Analysemöglichkeit:  

nur mit HCl

auch mit HCl

 nur ohne HCl

anorg.Phosphat

Glukose

Aldosteron

Calcium

Harnstoff

Amylase

5-HIES

Kreatinin

Chlorid

Katecholamine

Kalium

Cortisol

Magnesium

Natrium

Crosslinks (Pyridinoline)

Oxalat

  Harnsäure (Urat)

Vanillinmandelsäure

  Osmolalität, ph
Homovanilinmandels.   Porphyrine
    Proteine (z.B. Albumin, Myoglobin)
    Spurenelemente
    Urinstatus / -sediment

Mittelstrahlurin

Morgenurin verwenden, Harnröhrenmündung und Hände vor der Uringewinnung waschen, beschriftete Urinbehälter verwenden.
Erste Urinportion verwerfen, MITTLERE sammeln, Rest verwerfen.
Für bakteriologische Diagnostik in der Praxis Urin in grüne Urinmonovette ("Urin-Stabilisator") aufziehen.
Für selbstdurchgeführte Sedimentanalysen Urin ca. 5 min bei 500g (Hettich EBA 20: 2300 rpm) in Spitzbodenröhrchen zentrifugieren.
Für weitere klinisch-chemische Untersuchungen Urin in gelbe Urinmonovette aufziehen.