Dermatophyten | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Dermatophyten

Allgemeines

Allgemeines:
Dermatophytosen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt und treten weltweit auf. Sie sind an bestimmte Hauptwirte angepasst, bei denen oft keine oder nur geringe Entzündungsreaktionen ausgelöst werden. Erkrankungen bei Hauptwirten verlaufen daher meist milder, aber langwieriger, als bei anderen Wirten. Die Inkubationszeiten betragen ca. 1-3 Wochen. Nach der Hauptinfektionsquelle unterscheidet man hauptsächlich vom Menschen (anthropophile) und von Tieren (zoophile) übertragene Erreger. Da auch alle zoophilen Erreger für den Menschen krankheitsauslösend sind, stellen die von ihnen ausgelösten Dermatophytosen von Tieren auf den Menschen übertragbare Erkrankungen (Zoonosen) dar.
Die wichtigsten Erreger der Dermatophyten von Fußpilz sind die Arten Trichophyton rubrum und Trichophyton mentagrophytes. Mehr als die Hälfte aller Fußpilzerkrankungen gehen auf diese Arten zurück. Weitere wichtige Dermatophyten sind Trichophyton tonsurans, Epidermophyton floccosum, Microsporum gypseum und Microsporum canis. In der Umgebung des Menschen sind diese Dermatophyten oft in Gemeinschaftsumkleiden, in Schwimmbädern und Turnhallen anzutreffen. Einige sind auch verstärkt mit Haustieren (Microsporum canis) assoziiert und sind in Ställen, Tierstreu und Futtermitteln zu finden. Gegenstände wie Kissen, Decken und Spielzeuge, welche engen Kontakt mit Haustieren haben, können auch als Quellen von Dermatophyten und Infektionsmöglichkeiten angesehen werden. Arten wie Microsporum gypseum kommen vor allem im Erdboden vor und führen bei Gärtnern und Landarbeitern zu Infektionen und Berufskrankheiten der Hände (Tinea manuum). Das klinische Erscheinungsbild (Tinea) ist sehr variabel, meist treten Hautrötung, vermehrte Schuppenbildung und Bläschen auf.
Material:
Geraspelte Nagelspäne, Nagelmaterial, Hautschuppen (Abnahme am Rande der Wunde), Haare: auffällige Haare, z.B. grau, entfärbt, glanzlos, weißliche Hülle, abgebrochen oder ausgefallen, sollten bevorzugt werden oder einige Haarstümpfe mit Wurzel entnehmen, möglichst keine abgeschnittenen Haare einsenden; Hautabstriche sind in der Regel nicht für den Nachweis von Dermatophyten geeignet!
Als Probengefäße eignen sich sterile Gefäße, z.B. Urinröhrchen. Bakteriologische Abstriche sind ungeeignet.
Dermatologische Proben sollten bei Raumtemperatur gelagert werden (nicht einfrieren, nicht im Kühlschrank aufbewahren!), da einige Dermatophyten bei Kühlschranktemperaturen absterben. Eine feuchte Lagerung ist ebenso zu vermeiden, um Kontamination durch die begleitende Bakterienflora zu minimieren. Dermatophyten sind in Hornschichtmaterial mehrere Tage überlebensfähig, daher können etwas längere Transportzeiten, als sonst in der Bakteriologie üblich, toleriert werden. Bitte Abnahmeort unbedingt auf Überweisungsschein angeben !